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Wintersportgeräte: Richtig auswählen, sicher nutzen
von Christian Riedel und Jörg Birkel
Vom 'All-Mountain- Carver' bis zum 'Zwiebelprinzip': Der DIN-Ratgeber 'Wintersportgeräte - Richtig auswählen, sicher nutzen' hält für jeden, der sich gut gerüstet im Schnee vergnügen will, die richtigen Tipps bereit.
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Wissenschaft | Christian
Riedel
Was tun wenn’s brennt
„Ich wach auf am Nachmittag, der Sodbrand ist enorm. Ja
gestern war ich wieder gut in form.“ Die EAV hat diese Zeile vor Jahren
einmal getextet und neben dem dicken Kopf ist das Brennen im Hals der zweite
gute Grund warum man das letzte Bier am Vorabend am Morgen danach bereuen
könnte.
Das unangenehme Gefühl im Rachen wird von Säure verursacht,
die im Magen gebildet wird. Produziert der Magen zuviel Säure, kann diese
in die Speiseröhre gelangen und sorgt da für das typische Brennen.
Alkohol regt die Herstellung zusätzlicher Magensäfte an. Darum kann
es nach einer durchzechten Nacht zu einem Überschuss an Magensäure
kommen. Der Schließmuskel, der normalerweise verhindert, dass Magensäure
in die Speiseröhre läuft, wird vom Alkohol zusätzlich geschwächt.
Und wie bei einem Überdruckventil gibt der Muskel irgendwann nach und
kann nicht mehr verhindern, dass der Magen im wahrsten Sinne des Wortes überläuft.
Rauchen und Alkohol stoßen sauer auf
Die Kohlensäure im Bier sorgt nicht nur dafür, dass
es im Magen rumort, sondern verstärkt noch den Reflux (Rückfluss).
Dadurch wird die Speiseröhre zusätzlich angegriffen. Wein enthält
ebenfalls bestimmte Stoffe (Gerbstoffe), die den Magen belasten.
„Zu viel Bier ist aber nicht alleine daran schuld, dass
der Magen zu viel Säure produziert,“ sagt Ernährungsexpertin
Simone Overzier. „Der Magen braucht Säure, um Nahrung verdauen
zu können. Darum stellt er nach einer ausgiebigen Mahlzeit auch mehr
davon her. Rauchen hat denselben Effekt wie Alkohol. Es wirkt negativ auf
das „Ventil“, das den Rückfluss der Magensäure in die
Speiseröhre verhindert. Wenn man also zu viel isst, danach einen trinken
geht und nebenher noch raucht, braucht man sich nicht über Sodbrennen
am nächsten Tag zu wundern.“
Übergewicht drückt auf den Magen
Übergewicht begünstigt dieses Phänomen ebenfalls.
Die zusätzlichen Pfunde drücken auf den Magen und verstärken
so den Druck auf den Schließmuskel. Der gibt durch den höheren
Druck schneller nach. Darum leiden Dicke häufiger unter Sodbrennen.
„Außer auf die Hauptverursacher zu verzichten und
bestimmte Ernährungstipps zu beachten, gibt es nicht viel, was gegen
Sodbrennen hilft“, sagt Overzier. „Wer aber nach dem Genuss von
Alkohol häufig unter nächtlichem Sodbrennen leidet, sollte versuchen,
mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen. Denn wenn man flach auf dem
Rücken liegt, kann die Säure leichter aus dem Magen in die Speiseröhre
fließen. Außerdem sollte man auf der linken Seite schlafen. Dann
steigt der Magensaft nicht so leicht in die Speiseröhre. Das hat mit
der Lage des Magens in der Bauchhöhle zu tun.
Besser kein Kater-Kaffee
Übrigens schon beim Frühstück kann man einiges
falsch machen. Sehr heiße oder sehr kalte Nahrungsmittel können
das Sodbrennen und die Empfindlichkeit des Magens verstärken. Und so
schwer es auch fallen mag: Finger weg vom Kaffee, vor allem auf nüchternen
Magen! Kaffee fördert die Magensäureproduktion. Wenn die Schleimhäute
im Magen und in der Speiseröhre durch Säure schon leicht angegriffen
sind, kann die Tasse Kaffee die Schmerzen noch verstärken.“
Man kann versuchen, das Sodbrennen mit einem Glas lauwarmer
Milch und eiweißreichen Speisen zu bekämpfen. Eine Garantie, dass
das hilft, gibt es laut Overzier zwar nicht, aber einen Versuch ist es allemal
wert. Was meistens hilft, ist der Griff zu Medikamenten. Auch am Morgen danach
können verschiedene Medikamente das Brennen bekämpfen, weil sie
die Wirkung der Säure neutralisieren und abschwächen.
Wer aber häufig unter Sodbrennen leidet, obwohl er
den Abend zuvor nicht in der Kneipe verbracht hat, sollte sich mal einer Magen-
und Speiseröhrenspiegelung unterziehen. Damit geht der Arzt der Ursache
auf den Grund. Wenn der Magen von sich aus zu viel Säure produziert,
kann man das mit entsprechenden Medikamenten sinnvoll regeln. Und ohne Sodbrennen
fühlt sich der Kater am Morgen danach gleich besser an.
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